Seite 1 von 1

Kritik an Anti-Raubkopier-Kampagne der Filmindustrie

Verfasst: Mi 03 Dez, 2003 00:43
von Timo
Kritik an Anti-Raubkopier-Kampagne der Filmindustrie

Die aktuellen Bestrebungen der Filmindustrie, mit einer neuen Kampagne das Unrechtsbewusstsein der Bevölkerung hinsichtlich Raubkopien zu schärfen, sieht sich schwerer Kritik ausgesetzt. Menschenverachtend findet die Internet-Gruppe der SPD die Werbespots.

Besonders in die Schusslinie gerät ein Spot, in dem sich Häftlinge im Gefängnis sich auf die Vergewaltigung frisch eingelieferter Raubkopierer freuen. " Hart aber gerecht" nach Meinung der Filmindustrie. "Menschenverachtend" ist dagegen die Meinung des Virtuellen Ortsverein der SPD (VOV). Dessen Sprecher Arne Brand: "Hier wird den Kopierern, ob rechtmäßig oder nicht, ihre menschliche Würde genommen indem sie zum Freiwild für Verbrecher erklärt werden." Die Kampagne wäre nicht wie beabsichtigt "humorvoll provokant, sondern empörend."

Bemängelt wird auch, dass es die Macher der Kampagne rechtlich nicht allzu genau nehmen. Denn auf der Homepage der Werbekampagne heißt es, dass der Käufer einer DVD "nicht das Recht erwirbt, Dritten den Inhalt zugänglich zu machen." Das sei "schlicht und ergreifend lächerlich", erklärt Brand, denn "Kann der Eigentümer einer DVD diese nur dann gucken, wenn sichergestellt ist, dass niemand mitschaut? Muss bei einem DVD-Abend jeder Zuschauer die DVD kaufen, um mitschauen zu dürfen?"

Zudem verschweigt die Kampagne, dass eine Privatkopie grundsätzlich zulässig ist, und nur unter bestimmten Bedingungen nicht gesetzlich legitimiert ist. Brand abschließend: "Als Fazit der Kampagne bleibt festzuhalten, dass mit brutalen Methoden Konsumenten verunsichert werden sollen und die Menschenwürde auf der Strecke bleibt."
(Quelle: www.testticker.de)

Ouelle: http://www.tomshardware.de/news/20031202_115558.html