Helm ab?
Moderator: motorradwildcat
- Uwe
- Bruchpilot
- Beiträge: 8207
- Registriert: Sonntag 2. März 2003, 00:27
- Mein Motorrad: HONDA CX500 EML Gespann, Bj. 1982
- Zweit-Motorrad: HONDA CX500, Bj. 1980
- PKW: VW GOLF 5 Variant 1.9 TDI DPF
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Helm ab?
Verfasst am: 15.03.2003, 07:38:17 im HONDA-BOARD
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Hallo all,
tja, ist schon ein heikles Thema.
Bin in der Fa. Ersthelfer, habe heute am Samstag wieder einen Auffrischungskurs und soviel ich weiß, ist das Risiko, den Helm abzunehmen geringer, als daß der "Verunfallte" an wer weiß was erstickt.
Einen Ernstfall mit Extremsituationen habe ich glücklicherweise noch nicht erleben müssen.
Ich weiß nur so viel: Im Ernstfall überlegst du nicht, dann machst du alles erlernte automatisch. Erst wenn du zur Ruhe kommst, erlebst du bewußt, was geschehen ist. Mache dir also keine Sorgen, das würdest du dann schon hinkriegen. Ich bin bisher immer erst nachher kreideweiß geworden...
Gruß Uwe
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Hallo all,
tja, ist schon ein heikles Thema.
Bin in der Fa. Ersthelfer, habe heute am Samstag wieder einen Auffrischungskurs und soviel ich weiß, ist das Risiko, den Helm abzunehmen geringer, als daß der "Verunfallte" an wer weiß was erstickt.
Einen Ernstfall mit Extremsituationen habe ich glücklicherweise noch nicht erleben müssen.
Ich weiß nur so viel: Im Ernstfall überlegst du nicht, dann machst du alles erlernte automatisch. Erst wenn du zur Ruhe kommst, erlebst du bewußt, was geschehen ist. Mache dir also keine Sorgen, das würdest du dann schon hinkriegen. Ich bin bisher immer erst nachher kreideweiß geworden...
Gruß Uwe
Zuletzt geändert von Uwe am Dienstag 1. April 2003, 07:29, insgesamt 2-mal geändert.
- Uwe
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Verfasst am: 15.03.2003, 15:28:25 im HONDA-BOARD
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So, da bin ich wieder,
Unsere Unterweisung ist beendet.
Ergebnis:
Der Helm soll, wenn die Person nicht ansprechbar ist, nicht atmet, kein Puls zu spüren ist und wiederbelebt werden muß, von ZWEI!!! Personen wie folgt abgenommen werden.
Eine Person kniet oberhalb des Kopfes und stabilisiert ihn.
Der Kopf darf auf keinen Fall in seiner Lage verändert werden.
Der zweite Helfer öffnet Kinnriemen.
Dann übernimmt der zweite vom Hals her die Stabilisation des Kopfes und hält Kinn und Nacken, je nachdem, wie weit das Abstreifen des Helmes durch den ersten Helfer fortgeschritten ist.
Wenn der Kopf wegkippt oder wegsackt, kann es zu spät sein für den Verunglückten.
Nachdem der Helm entfernt ist, übernimmt die erste Person wieder und ausschließlich die Stabilisierung des Kopfes bis der Rettungsdienst eintrifft.
Dann sind die üblichen Maßnahmen als Ersthelfer zu treffen.
Ob ich dies ohne Übung fertigbekomme, wage ich zu bezweifeln.
Ich werde mal im Rahmen unseres Stammtisches vorschlagen, dieses an einer (natürlich) unverletzten Person zu üben.
Solch Trockenübungen würde ich jedem Biker empfelen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.
Besser wäre es natürlich, wenn es die Umstände erlauben, dies den Rettungsdienst machen zu lassen, der ist dafür entsprechend ausgebildet.
Dieses ist der neuste Stand in Hamburg und Umgebung.
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So, da bin ich wieder,
Unsere Unterweisung ist beendet.
Ergebnis:
Der Helm soll, wenn die Person nicht ansprechbar ist, nicht atmet, kein Puls zu spüren ist und wiederbelebt werden muß, von ZWEI!!! Personen wie folgt abgenommen werden.
Eine Person kniet oberhalb des Kopfes und stabilisiert ihn.
Der Kopf darf auf keinen Fall in seiner Lage verändert werden.
Der zweite Helfer öffnet Kinnriemen.
Dann übernimmt der zweite vom Hals her die Stabilisation des Kopfes und hält Kinn und Nacken, je nachdem, wie weit das Abstreifen des Helmes durch den ersten Helfer fortgeschritten ist.
Wenn der Kopf wegkippt oder wegsackt, kann es zu spät sein für den Verunglückten.
Nachdem der Helm entfernt ist, übernimmt die erste Person wieder und ausschließlich die Stabilisierung des Kopfes bis der Rettungsdienst eintrifft.
Dann sind die üblichen Maßnahmen als Ersthelfer zu treffen.
Ob ich dies ohne Übung fertigbekomme, wage ich zu bezweifeln.
Ich werde mal im Rahmen unseres Stammtisches vorschlagen, dieses an einer (natürlich) unverletzten Person zu üben.
Solch Trockenübungen würde ich jedem Biker empfelen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.
Besser wäre es natürlich, wenn es die Umstände erlauben, dies den Rettungsdienst machen zu lassen, der ist dafür entsprechend ausgebildet.
Dieses ist der neuste Stand in Hamburg und Umgebung.
Zuletzt geändert von Uwe am Dienstag 1. April 2003, 07:49, insgesamt 2-mal geändert.
Verfasst am: 15.03.2003, 19:10:53 im HONDA-BOARD
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Solche Trockenübungen würde ich auch jedem nicht-biker empfehlen, da auch ein Autofahrer erste Hilfe bei Motorradunfällen leisten können sollte, und Autofahrer (glaube ich) generell nicht wirklich auf dem Schirm haben, was für Problematiken sich da aufwerfen. Zwar mal im SMU-Kurs gelernt aber mangels beschäftigung mir der Materie im prinzip keinen Plan.
_________________
sie kricht mich hin, ihr werdet schon sehen...
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Solche Trockenübungen würde ich auch jedem nicht-biker empfehlen, da auch ein Autofahrer erste Hilfe bei Motorradunfällen leisten können sollte, und Autofahrer (glaube ich) generell nicht wirklich auf dem Schirm haben, was für Problematiken sich da aufwerfen. Zwar mal im SMU-Kurs gelernt aber mangels beschäftigung mir der Materie im prinzip keinen Plan.
_________________
sie kricht mich hin, ihr werdet schon sehen...
Hi
Bin ebenfalls Ersthelfer in der Firma.
Uwe hat das wirklich gut beschrieben.
Immer wenn der Verunglückte nicht ansprechbar, sprich bewußtlos ( Atmung + Puls vorhanden ODER keine Atmung + kein Puls ) ist :
Helm ab.
Ich bin kein Arzt, also kann ich als Ersthelfer auch nicht beurteilen, ob der Verunglückte einen Schädelbasisbruch, ein gebrochenes Genick, oder, oder, oder ...hat.
Was ich tun kann ist: verhindern dass er, während man auf die Rettung wartet, erstickt.
Das kann ich in so einem Fall aber nur, wenn der Helm ab ist.
( Atmung + Puls vorhanden )
Als allererstes ( der Helm ist ab ) Kontrolle des Rachenraumes
( Blick in den Mund. Erbrochenes , losen Zahnersatz, Kaugummi, etc... rausholen. Dazu einen Daumen seitlich in die Wange drücken, dann mit dem Zeigefinger der freien Hand den Mund leer räumen. )
Das ist zwingend notwendig, da sonst beim Überstrecken des Kopfes die losen Sachen vom Mund in die Luftröhre wandern können.
Erst dann : Den Kopf überstrecken ( Kopf in liegender Position in den Nacken legen ). In dieser Lage halten, bis die Rettung kommt.
( keine Atmung + Puls vorhanden )
Kontrolle des Rachenraumes. Leerräumen ( wie oben )
Erst dann : Den Kopf überstrecken ( Kopf in liegender Position in den Nacken legen ).
Beatmen.
Wer sich vor dem direkten Kontakt ekelt, nimmt hierzu am besten ein Taschentuch, sein T-shirt, oder Ähnliches. Legt es über Nase und Mund, des Verüunglückten. Der Unterkiefer wird fest geschlossen. Am Besten klappt die Beatmung durch die Nase. ( Mund über Nase. Pusten )
Das Beatmen für Ungeübte mittels Maske ist verdammt schwierig.
( keine Atmung + kein Puls )
Alles wie oben beschrieben. Allerdings muß ein Wechsel zwischen Beatmen und Herzdruckmassage stattfinden.
Das ganze immer so lange , bis die Rettung da ist.
So und diese Hilfsmaßnahmen kann man auch allein durchführen.
Zu Zweit ist es allerdings einfacher. Aber was tun, wenn man nur zu Zweit unterwegs war und es passiert etwas ?
Dann muß man halt allein ran.
Wir haben alle 2 Jahre einen Auffrischungskurs. Trotzdem komme ich da, bei einigen Sachen, auch ganz schön ins Grübeln.
Ich kann nur jedem empfehlen hin und wieder einen Kurs bei den bekannten Hilfsorganisationen zu belegen. Das sind nur ein paar Stunden, die man "opfern" muß , die aber unter umständen Leben retten können.
Und es kann ja auch mal zu Hause was sein.
Unfälle passieren schließlich überall.
Liebe Grüsse
Bonita
Uwe hat das wirklich gut beschrieben.
Immer wenn der Verunglückte nicht ansprechbar, sprich bewußtlos ( Atmung + Puls vorhanden ODER keine Atmung + kein Puls ) ist :
Helm ab.
Ich bin kein Arzt, also kann ich als Ersthelfer auch nicht beurteilen, ob der Verunglückte einen Schädelbasisbruch, ein gebrochenes Genick, oder, oder, oder ...hat.
Was ich tun kann ist: verhindern dass er, während man auf die Rettung wartet, erstickt.
Das kann ich in so einem Fall aber nur, wenn der Helm ab ist.
( Atmung + Puls vorhanden )
Als allererstes ( der Helm ist ab ) Kontrolle des Rachenraumes
( Blick in den Mund. Erbrochenes , losen Zahnersatz, Kaugummi, etc... rausholen. Dazu einen Daumen seitlich in die Wange drücken, dann mit dem Zeigefinger der freien Hand den Mund leer räumen. )
Das ist zwingend notwendig, da sonst beim Überstrecken des Kopfes die losen Sachen vom Mund in die Luftröhre wandern können.
Erst dann : Den Kopf überstrecken ( Kopf in liegender Position in den Nacken legen ). In dieser Lage halten, bis die Rettung kommt.
( keine Atmung + Puls vorhanden )
Kontrolle des Rachenraumes. Leerräumen ( wie oben )
Erst dann : Den Kopf überstrecken ( Kopf in liegender Position in den Nacken legen ).
Beatmen.
Wer sich vor dem direkten Kontakt ekelt, nimmt hierzu am besten ein Taschentuch, sein T-shirt, oder Ähnliches. Legt es über Nase und Mund, des Verüunglückten. Der Unterkiefer wird fest geschlossen. Am Besten klappt die Beatmung durch die Nase. ( Mund über Nase. Pusten )
Das Beatmen für Ungeübte mittels Maske ist verdammt schwierig.
( keine Atmung + kein Puls )
Alles wie oben beschrieben. Allerdings muß ein Wechsel zwischen Beatmen und Herzdruckmassage stattfinden.
Das ganze immer so lange , bis die Rettung da ist.
So und diese Hilfsmaßnahmen kann man auch allein durchführen.
Zu Zweit ist es allerdings einfacher. Aber was tun, wenn man nur zu Zweit unterwegs war und es passiert etwas ?
Dann muß man halt allein ran.
Wir haben alle 2 Jahre einen Auffrischungskurs. Trotzdem komme ich da, bei einigen Sachen, auch ganz schön ins Grübeln.
Ich kann nur jedem empfehlen hin und wieder einen Kurs bei den bekannten Hilfsorganisationen zu belegen. Das sind nur ein paar Stunden, die man "opfern" muß , die aber unter umständen Leben retten können.
Und es kann ja auch mal zu Hause was sein.
Unfälle passieren schließlich überall.
Liebe Grüsse
Bonita
- Siggi
- BOLT-KILLER back on the road
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- Registriert: Mittwoch 2. April 2003, 23:17
- Mein Motorrad: Yamaha 4V8 (XJ550)
- eBay Name: der ist mir peinlich
- Wohnort: Essen
- Kontaktdaten:
Helm ab oder nicht?
Ist ne heikle Sache. Ich bin Strab. Fahrer und muß auch alle 2 Jahre einen erste Hilfekurs machen.
Aber zum Helm.
Ich denke es kommt auf die Situation drauf an. Es wird ja vom schlimmsten Fall, Genickbruch, ausgegangen.
Was für ein Helm wird getragen? Jethelm, ( sind jetzt meine Ansichten ) bleibt drauf. Klapphelm, öffnen, bleibt drauf. Das Prob.: Integralhelm. Visier auf, gucken, nicht erbrochen, drauf lassen, drauf achten das nicht erbrochen wird. Wenn erbrochen wird, runter mit dem Teil, muß auch alleine gehen. Wie liegt der verunfallte, Rücken, Seite, im schlimmsten Fall auf dem Bauch, Kopf nach links oder rechts? Und dann werden die Probleme noch größer, er übergibt sich oder hat schon, ist die stabile Seitenlage ( kann jeder ausführen ) angebracht. Beim rollen in die Seitenlage kann es " knack" machen, genauso wie beim Helm abnehmen.
ES GIBT KEINE Lösung aus dem Lehrbuch für diese Situation .
Und die " Ausbilder" für erste Hilfekurse: Kennen alles aus den Lehrbüchern, kaum jemand hat diese Situation mitgemacht. Ich habe mal aus Spaß gefragt: Und wenn er ein Braincap trägt? Gegenfrage: Ist das ein Helm? Antwort: Nich wirklich, aber irgentwie schon. Die ernüchternde Antwort: Runter damit.
In der Hoffnung das keiner von uns in so eine Lage kommt
Siggi
PS. Aber nicht vorbeifahren, UNTERLASSENE HILFELEISTUNG IST SCHLIMMER ALS KEINE HILFELEISTUNG
Aber zum Helm.
Ich denke es kommt auf die Situation drauf an. Es wird ja vom schlimmsten Fall, Genickbruch, ausgegangen.
Was für ein Helm wird getragen? Jethelm, ( sind jetzt meine Ansichten ) bleibt drauf. Klapphelm, öffnen, bleibt drauf. Das Prob.: Integralhelm. Visier auf, gucken, nicht erbrochen, drauf lassen, drauf achten das nicht erbrochen wird. Wenn erbrochen wird, runter mit dem Teil, muß auch alleine gehen. Wie liegt der verunfallte, Rücken, Seite, im schlimmsten Fall auf dem Bauch, Kopf nach links oder rechts? Und dann werden die Probleme noch größer, er übergibt sich oder hat schon, ist die stabile Seitenlage ( kann jeder ausführen ) angebracht. Beim rollen in die Seitenlage kann es " knack" machen, genauso wie beim Helm abnehmen.
ES GIBT KEINE Lösung aus dem Lehrbuch für diese Situation .
Und die " Ausbilder" für erste Hilfekurse: Kennen alles aus den Lehrbüchern, kaum jemand hat diese Situation mitgemacht. Ich habe mal aus Spaß gefragt: Und wenn er ein Braincap trägt? Gegenfrage: Ist das ein Helm? Antwort: Nich wirklich, aber irgentwie schon. Die ernüchternde Antwort: Runter damit.
In der Hoffnung das keiner von uns in so eine Lage kommt
Siggi
PS. Aber nicht vorbeifahren, UNTERLASSENE HILFELEISTUNG IST SCHLIMMER ALS KEINE HILFELEISTUNG
Gruß von
Das ist das Leben, eine süße Sozia, eine XJ 550 mit vollem Tank und freie Straßen.
Und Gott sprach zu den Steinen
"Wollt ihr Motorradfahrer werden" und die Steine sagten
"Nein, dafür sind wir nicht hart genug"
Eine IP ist im Internet nötig - ein IQ leider nicht...
ICH BIN DAMIT EINVERSTANDEN DAS MEINE HOMEPAGE: http://www.u18kurs31.de VERLINKT WIRD
JEEP Grand Cherokee 4.6l 264 kW: Alles Peanuts: Hier sind sie richtigen Sprit (und Kilowattschlucker)
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Das ist das Leben, eine süße Sozia, eine XJ 550 mit vollem Tank und freie Straßen.
Und Gott sprach zu den Steinen
"Wollt ihr Motorradfahrer werden" und die Steine sagten
"Nein, dafür sind wir nicht hart genug"
Eine IP ist im Internet nötig - ein IQ leider nicht...
ICH BIN DAMIT EINVERSTANDEN DAS MEINE HOMEPAGE: http://www.u18kurs31.de VERLINKT WIRD
JEEP Grand Cherokee 4.6l 264 kW: Alles Peanuts: Hier sind sie richtigen Sprit (und Kilowattschlucker)
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